Thursday, September 19, 2013

GTA 5 ab 18 Jahren?





Wo sind die Grenzen?
Das Videospiel "Grand Theft Auto V" (GTA 5) gibt dem Spieler die Möglichkeit, Gegner zu foltern, um seine Ziele zu erreichen; zB mit Waterboarding (dabei kann man im Spiel noch Geld verdienen). Es wimmelt von popkulturellen Zitaten. Die Handlung ist offen wie die Auswahl der Berufe, wobei der Autodiebstahl jederzeit als lukrative Option lockt. Es gibt eindeutige Arbeitsanweisungen wie "Kill the fleeing Ballas". Gamer finden solche Sachen harmlos, ich nicht. Erfolg im Leben erreicht man nur in der Funktion als Gangster und je unmoralischer eine Tat, umso mehr Geld kann man damit machen.

Der Gameexperte von SRF weist darauf hin, dass schon in alten griechischen Sagen grausames geschah, das gehöre irgendwie zu unserer Kultur. Deshalb seine die groben Szenen in GTA 5 nicht weiter schlimm. Ob die Einschränkung "ab 18 Jahren" Sinn mache, wage er zu bezweifeln.
Der Experte Marc Bodmer empfiehlt Eltern, die Games zusammen mit den Kids zu spielen und darüber zu reden. Er findet es problematisch, dass GTA 5 erst ab 18 Jahren freigegeben ist.
Letztere Aussage finde ich selber wiederum problematisch, besonders wenn sie aus dem Munde eines Juristen kommt; ob er selber den Sinn von Gesetzen überhaupt verstanden hat, frage ich mich.
Es werden Vergleiche zu Quentin Tarantinos "Pulp Fiction" angestellt. NUR: nach 154 Minuten Film verlasse ich den Saal und komme kaum darum, mich mit dem Gesehenen zu beschäftigen. Anders beim Videogame: viele Jugendlichen verharren in dieser Phantasy, der Nerd ist in dieser Welt gefangen. Es findet keine Auseinandersetzung/Verarbeitung statt, im Gegenteil er verstrickt sich darin. Was das für Konsequenzen hat, ist individuell unterschiedlich, kann aber böse enden.
vgl u.a. Tages-Anzeiger 18. Sep 2013, Seiten 2 und 3.

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